Auch ein Thema, was gerne für Verwirrung sorgt. Versuchen wir mal, ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Wozu ist der Sattelgurt da? Er fixiert den Sattel auf dem Pferderücken. Und ähnlich wie die unterschiedlichen Gurtstrupfen-Varianten gibt es auch Sattelgurt-Varianten, die helfen können, bestimmte Problembereiche zu minimieren.

Es gibt im Wesentlichen vier verschiedene Sattelgurt-Formen (Foto 1) … und gefühlte 1000 Extra-Varianten, von denen wir uns aber nicht verwirren lassen sollten 😉

  • ein Gerader Gurt ist für alle Pferde geeignet, die eine unproblematische Sattellage haben, d.h. die Gurtstrupfen und die Gurtlage liegen auf einer Linie und sind nicht gegeneinander verschoben
  • ein V-förmiger Gurt  ist sehr gut geeignet für Pferde, die genau dieses nicht haben: liegt die Gurtlage weiter vorne als die Strupfen des Sattels, zieht ein normaler, grader Gurt den Sattel beim Reiten unweigerlich an oder auf die Schulter. Hier kann ein V-förmiger Gurt Abhilfe schaffen.
  • ein Anatomischer Gurt ist sehr angenehm für Pferde mit schmaler Brust, bei denen der normale Sattelgurt gerne mal Druck- und Scheuerstellen am Ellenbogen erzeugt
  • ein Mond-Gurt ist für kurze, rundrippige Pferde gedacht, bzw. für Pferde „mit viel Bauch“, bei denen dadurch kaum Sattelgurtlage vorhanden ist und dadurch ebenfalls alles gerne nach vorne rutscht

Häufig werde ich nicht nur nach der passenden Sattelgurtform gefragt, sondern auch nach dem besten Material. Das ist nicht eindeutig zu beantworten: Pferde haben unterschiedliche Vorlieben und darauf sollte man Rücksicht nehmen. Meine Favoriten sind hochwertige weiche Ledergurte oder Schnurengurte aus Mohair.

In diesem Zusammenhang habe ich aber noch ein weiteres Anliegen: immer wieder komme ich zu Kunden, die den Sattelgurt so fest wie möglich „anknallen“ und das Pferd regelrecht einschnüren 🙁 BITTE tut dies nicht. Ich frage immer, ob sie sich schon mal vorgestellt haben, wie „angenehm“ es wäre, wenn sie selber einen fest gezogenen Gürtel unterhalb der Brust auf den Rippen tragen müssten  Es reicht, wenn man zwischen Fell und Gurtstrupfe noch ohne Probleme einen Finger durch stecken kann (Foto 2). Aus demselben Grund rate ich auch von Gurten mit Gummizug ab. Diese werden unbewusst so gut wie immer zu fest angezogen.

Wie macht ihr es? Achtet beim nächsten Reiten mal darauf 🙂