Den meisten ist bekannt, dass sich die Sattellage des Pferdes zwischen Schulterblatt und letzter Rippe (also 18. Brustwirbel) befindet. So weit so gut. Allerdings begegnet mir auf Terminen immer wieder das Phänomen, dass beim Satteln dieser Grundsatz nicht angewandt wird, sondern dass der Sattel viel zu weit vorne und damit AUF die Schulter gelegt wird. 
 
Das gilt für alle Dressursättel, aber auch Wanderreitsättel, Islandsättel etc.
Spring- und Vielseitigkeitssättel bilden eine Ausnahme, da dort der Vorschnitt des Sattelblatts sehr wohl auf dem Schulterblatt aufliegen darf, allerdings muss auch hier das Kopfeisen HINTER der Schulter platziert werden.
 
Ihr könnt das Schulterblatt sehr gut ertasten. Ihr fahrt einfach mit der Hand oben am Ende des Mähnenkamms herunter und folgt der dort fühl- und meist auch sichtbaren Rundung. Das ist das obere Ende des Schulterblatts, genauer gesagt des Schulterknorpels. Der Sattel MUSS dahinter liegen. Tut er es nicht, ist das Pferd in seiner Bewegung eingeschränkt, der Sattel kneift.
 
KEIN Kriterium ist übrigens, dass die Gurtstrupfen senkrecht verlaufen müssen. Das wäre zwar wünschenswert, ist aber de facto bei den meisten Pferden heutzutage einfach nicht (mehr) der Fall. 
 
Das Pferd gibt die Lage des Sattels vor!
 
Achtet ihr beim Satteln darauf? Habt ihr schon mal bewusst vor dem Angurten gefühlt, ob die Schulter frei ist?